
Vielleicht trinken Sie noch. Vielleicht haben Sie gerade aufgehört. Vielleicht schwanken Sie dazwischen.
Möglicherweise fragen Sie sich, warum Sie ausgerechnet diesen Artikel angeklickt haben. Vielleicht sitzt da ein stiller Zweifel in Ihrem Hinterkopf – oder ein lautes Chaos in Ihrem Herzen. Vielleicht trinken Sie (noch), funktionieren (noch), stehen morgens auf, erledigen, was zu tun ist.
Aber irgendetwas in Ihnen beginnt zu ahnen:
So kann es nicht weitergehen.
Der leise Verdacht
Sucht beginnt oft nicht mit dem ersten Drink – und sie endet nicht mit dem letzten. Sie beginnt viel früher:
Mit dem Wunsch, etwas nicht mehr fühlen zu müssen.
Mit dem Bedürfnis, zu vergessen, zu betäuben, zu verdrängen.
Sie zeigt sich nicht nur in Abstürzen – sondern oft ganz still:
„Ein Glas am Abend. Zwei. Zur Entspannung. Ich hab’s mir verdient. Ich kann jederzeit aufhören"
Und irgendwann kommt dieser Moment, an dem Sie sich fragen:
Stimmt das eigentlich noch? Treffe ich noch die Entscheidung –
oder trifft das Glas sie längst für mich?
Der schmale Grat: Noch nicht – schon fast
Viele Menschen, die zu mir kommen, stehen genau hier: Zwischen
einem funktionierenden Alltag und innerer Erschöpfung. Zwischen
„Ich habe alles im Griff“ und „Ich kann nicht mehr“. Zwischen Selbstbetrug
und Aufbruch.
Vielleicht gehören Sie auch dazu.
Sie haben (noch) nicht aufgehört – aber ein Teil von Ihnen weiß, dass es Zeit ist.
Oder Sie haben gerade aufgehört – wacklig, erschöpft, überfordert.
Was Sie spüren, ist zutiefst menschlich.
Und: Sie sind nicht allein.
Warum Aufhören allein nicht reicht
Viele glauben, Abstinenz sei einfach die Entscheidung, nicht mehr zu konsumieren.
Aber wer wirklich aufhören will, merkt schnell:
❝ Das ist erst der Anfang. ❞
Denn ohne die Betäubung kommt plötzlich alles hoch: Angst. Leere. Trauer. Wut.
Und die große Frage: Wer bin ich eigentlich ohne all das?
Sucht hat eine Geschichte.
Oft eine schmerzhafte. Manchmal eine traumatische.
Was Sie jetzt tun können
Hier finden Sie konkrete erste Schritte, die Sie sofort gehen können:
Werden Sie ehrlich – mit sich selbst
Setzen Sie sich hin. Nehmen Sie ein Blatt Papier. Schreiben Sie auf:
-
Wie geht es Ihnen wirklich?
-
Welche Rolle spielt Alkohol (oder ein anderes Mittel) in Ihrem Alltag?
-
Wovor schützt Sie der Konsum?
-
Was kostet er Sie?
Das ist keine Therapie – aber oft der erste ehrliche Dialog mit sich selbst. Und der zählt.
Sprechen Sie mit jemandem, dem Sie vertrauen
Sucht lebt von Heimlichkeit. Heilung braucht Verbindung. Sprechen Sie mit einem
Menschen, dem Sie vertrauen.
„Ich bin am Zweifeln – vielleicht muss sich etwas verändern.
Sie müssen nichts erklären. Keine Rechtfertigung. Ein echtes Gespräch kann
mehr bewegen als hundert gute Vorsätze im Kopf.
Besuchen Sie eine Selbsthilfegruppe
Es kostet Mut – ja. Aber es lohnt sich.
In Gruppen wie AA (Anonyme Alkoholiker), NA oder Frauenkreisen begegnen
Sie Menschen, die Sie verstehen. Die nicht urteilen. Die selbst dort waren, wo
Sie gerade stehen. Ein Satz der AA ist mir persönlich sehr in Erinnerung geblieben:
"Du schaffst es nur alleine - aber alleine schaffst du es nicht".
Sie finden Angebote vor Ort oder online:
Wenden Sie sich an eine Suchtberatungsstelle
Sie können sich anonym beraten lassen – und erhalten Informationen über:
-
Therapieplätze (ambulant & stationär)
-
Reha-Möglichkeiten
-
Fachkliniken in Ihrer Nähe
Es ist nie „zu früh“ – nur genau jetzt ist der richtige Moment.
Erwägen Sie eine stationäre oder teilstationäre Therapie
Wenn der Alltag Sie nicht mehr trägt – oder Sie immer wieder an denselben Punkt zurückkehren –
kann eine stationäre Therapie der Wendepunkt sein.
Dort erwartet Sie:
-
Ein sicherer, strukturierter Raum
-
Medizinische und therapeutische Begleitung
-
Abstand, um sich neu zu sortieren und zu sich selbst zurückzufinden
Kommen Sie gerne zu mir in ein Erstgespräch
Wenn Sie mehr suchen als bloß den Verzicht,
wenn Sie sich wirklich verändern möchten,
wenn Sie zurück zu Ihrem Körper, Ihrem Gefühl
und Ihrer Lebendigkeit finden wollen, ich arbeite mit
Menschen, die bereit sind, sich ehrlich, mitfühlend und mutig mit sich
selbst auseinanderzusetzen. In Bonn oder online – in sicherem, geschütztem Rahmen.
Kontakt
Schreiben Sie mir gerne, wenn Sie Fragen haben oder ein unverbindliches und kostenfreies
Erstgespräch wünschen: Oder rufen Sie mich an.
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